Vitamin D, auch bekannt als Calciferol, ist ein lebenswichtiges Vitamin. Es spielt eine entscheidende Rolle für die Haargesundheit: Es stärkt die Haarfollikel, fördert Haarwachstum und beugt dem Haarausfall vor. Ein Mangel an Calciferol kann zu Spliss, dem Verlust des natürlichen Glanzes und sogar zu Haarausfall führen. Doch das Gute ist: Man kann etwas dagegen tun. Wie genau – das erklären wir weiter unten.
Kann Vitamin-D-Mangel zu Haarausfall führen?
Ja, ein Vitamin-D-Mangel kann zu Haarausfall führen – und das ist wissenschaftlich belegt. Vitamin D3 wird in der Haut durch sogenannte Keratinozyten verstoffwechselt. Diese Zellen sind für die Produktion von Keratin verantwortlich: einem Protein, das Haut, Haare und Nägel gesund und stark hält.
Besonders wichtig ist Vitamin D für die Haarfollikel. Diese verfügen über spezielle Rezeptoren für Vitamin D (VDR), die in der aktiven Wachstumsphase (Anagenphase) der Haare eine zentrale Rolle spielen. Ein Mangel an Calcitriol (Vitamin D3) kann zu einer vorzeitigen Alterung der Follikel führen – sie verlieren die Fähigkeit, neue Haarzyklen einzuleiten, was zu Haarausfall führt.
Eine im International Journal of Trichology veröffentlichte Studie indischer Forscher aus dem Jahr 2016 zeigte erstmals eine direkte Verbindung zwischen Vitamin-D-Mangel und kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata). Die Analyse ergab, dass Patienten mit dieser Form der Alopezie signifikant niedrigere Vitamin-D-Spiegel im Blut aufwiesen als gesunde Kontrollpersonen. Daraus lässt sich schließen: Ein Vitamin-D-Mangel kann nicht nur Haarausfall verursachen, sondern auch bestehende Haarprobleme verschlimmern.
Auch bei diffusem Haarausfall (telogenem Effluvium) wurde in mehreren Studien ein erniedrigter Wert von 25-Hydroxyvitamin D in der Blutserumkonzentration festgestellt. Dies weist auf die mögliche Rolle des Vitamin-D-Mangels bei der Entstehung dieser Haarerkrankungen hin.
Hinzu kommt: Vitamin D ist ein wichtiger Regulator des Immunsystems. Ein Mangel kann Autoimmunprozesse auslösen – dazu zählt auch die Alopecia areata, bei der körpereigene Immunzellen die Haarfollikel angreifen. Diese Form des Haarausfalls tritt sowohl bei Frauen als auch bei Männern häufig auf und äußert sich durch runde, kahle Stellen auf der Kopfhaut.
Ein weiteres Problem: Vitamin-D-Mangel kann eine Überproduktion von Talg auf der Kopfhaut auslösen. Dies führt zu einem gestörten Haarzyklus und kann ebenfalls eine häufige Form des Haarausfalls – den diffusen Haarausfall – begünstigen. Die Haare wirken dabei stumpf, trocken, brüchig und schuppenanfällig.

Vitamin D3 gegen Haarausfall fördert gesundes Haarwachstum
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Vitamin D3 eine zentrale Rolle für das Haarwachstum spielt. Es unterstützt die Haarfollikel in verschiedenen Phasen des Wachstumszyklus:
- Es fördert aktiv die Anagenphase – also die Phase, in der die Haare wachsen.
- Es verkürzt die Katagenphase – die Übergangszeit, in der das Haar auf das Ausfallen vorbereitet wird.
- Es schützt die Haarfollikel vor äußeren Einflüssen wie UV-Strahlung oder Umweltstress.
- Es verbessert die Struktur des Haarschafts und verleiht dem Haar mehr Glanz und Geschmeidigkeit.
Ein Tierversuch mit Mäusen ergab, dass die Zugabe von Vitamin D das Haarwachstum deutlich beschleunigen kann. Darüber hinaus weisen auch mehrere klinische Studien, die im International Journal of Dermatology veröffentlicht wurden, auf eine klare Verbindung zwischen Vitamin-D3-Mangel und Alopecia areata hin – einer Autoimmunerkrankung, die zu starkem Haarausfall führt und kahle Stellen auf der Kopfhaut und anderen Körperbereichen verursacht.
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Menschen mit kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) haben in der Regel einen deutlich niedrigeren Vitamin-D-Spiegel als gesunde Personen. Das belegt, wie wichtig Vitamin D nicht nur für die Gesundheit insgesamt, sondern auch für die Haarfollikel ist.
Wenn Sie unter anhaltendem Haarausfall leiden, kann es sinnvoll sein, Ihre Vitamin-D-Werte zu überprüfen. Denn: Vitamin D hilft nicht nur gegen Haarausfall – es kann sogar dafür sorgen, dass Ihre Haare wieder wachsen.
Symptome bei Vitamin-D-Mangel – auch Haarausfall möglich
Der menschliche Körper produziert den Großteil des Vitamin D durch Sonnenlichteinwirkung. Nur ein kleiner Teil wird über die Nahrung aufgenommen. Ein Vitamin-D-Mangel entsteht bei Erwachsenen meist schleichend über einen längeren Zeitraum. Die Anzeichen sind oft unspezifisch und werden nicht sofort erkannt. Häufig zeigen sich allgemeine Beschwerden wie Erschöpfung, depressive Verstimmungen oder Muskelschwäche.
Typische Vitamin-D-Mangel-Symptome, die auch im Zusammenhang mit Haarausfall stehen können:
- Anhaltende Müdigkeit und Energielosigkeit.
- Depressive Stimmung und Antriebslosigkeit.
- Konzentrationsschwierigkeiten.
- Muskelschwäche.
- Diffuse Schmerzen im Körper.
- Muskelkrämpfe.
- Unsicherer Gang oder Gehstörungen.
- Schmerzen in Knochen und Gelenken.
- Schlafstörungen.
- Unerklärliche Gewichtszunahme.
- Trockene Haut.
- Haarausfall (besonders diffuser Haarausfall).
- Häufige Infekte oder Erkältungen.
- Verzögerte Wundheilung.
Ein Vitamin-D-Mangel wirkt sich nicht nur negativ auf das Immunsystem und die Stimmung aus, sondern kann auch die Haarwurzeln schwächen und zu Haarausfall führen. Deshalb lohnt es sich, bei mehreren dieser Symptome den Vitamin-D-Spiegel im Blut überprüfen zu lassen.
Ist Haarausfall durch Vitamin-D-Mangel reversibel?
Obwohl die volle Wirkung von Vitamin D auf das Haarwachstum Gegenstand zukünftiger Forschung ist, besteht schon jetzte kein Zweifel daran, dass dieser Mikronährstoff eine zentrale Rolle bei der Behandlung von zwei häufigen Formen des Haarausfalls spielt – der telogenen Effluvium und der Alopecia Areata. Haarfollikel funktionieren wie jedes andere Organ im Körper: Sie benötigen Nährstoffe, um ihre Aufgabe zu erfüllen.
Zahlreiche Studien belegen, dass eine gezielte Einnahme von Vitamin D als Nahrungsergänzung oder seine äußerliche Anwendung in die komplexe Therapie nicht vernarbender Alopezien eingebunden werden kann. Dies trägt zur Verbesserung des Krankheitsverlaufs bei und kann den Haarausfall stoppen. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel im Körper unterstützt das Wachstum und die Regeneration der Haare.
Die Wirkung von Vitamin D3 auf das Haar:
- Fördert die Reifung der Haarfollikel.
- Stärkt das Haar und beugt Haarausfall vor.
- Erhält die Feuchtigkeitsbalance der Kopfhaut.
- Verhindert die Bildung von Schuppen.
- Reguliert die Durchblutung, die für neues Haarwachstum notwendig ist.
- Verleiht dem Haar Glanz und Geschmeidigkeit.
Wenn Sie eine deutliche Verschlechterung Ihrer Haarstruktur oder vermehrten Haarausfall bemerken, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Ein einfacher Bluttest kann den Vitamin-D-Spiegel im Körper bestimmen. Bei einem nachgewiesenen Mangel kann der Arzt geeignete Vitamin-D-Präparate gegen Haarausfall empfehlen.
Haarausfall durch Vitamin-D-Mangel ist in vielen Fällen reversibel, besonders wenn der Mangel rechtzeitig erkannt und ausgeglichen wird.
Vitamin D gegen Haarausfall: Erfahrungen und Tipps zum Ausgleich des Defizits
Vitamin D stoppt Haarausfall – das berichten viele Betroffene, die ihre Erfahrung mit Nahrungsergänzungsmitteln und gezielter Ernährung gemacht haben. Doch wie lässt sich ein Vitamin-D-Mangel effektiv ausgleichen?
Die meisten Menschen decken ihren Bedarf an Vitamin D durch Sonnenlicht. Bereits 20 Minuten tägliche Sonneneinstrahlung reichen in der Regel aus, um den Organismus mit der nötigen Menge an Calciferol zu versorgen. Die genaue Dauer hängt jedoch von Wetter, Hauttyp, Wohnort und Tageszeit ab. Leider ist es nicht immer möglich, allein durch Sonnenlicht genügend Vitamin D zu produzieren. Deshalb spielt eine ausgewogene Ernährung mit Vitamin-D-reichen Lebensmitteln eine zentrale Rolle in der Behandlung von Haarausfall durch Vitamin-D-Mangel.
Empfohlene Nahrungsmittel bei Vitamin-D-Mangel:
- Milch und Milchprodukte.
- Kaviar, Lachs, Makrele und andere fettreiche Fische.
- Frische Kräuter wie Petersilie.
- Eier.
- Sonnenblumenkerne.
Ein besonders hoher Gehalt an Vitamin D findet sich in Lebertran und tierischen Fetten. Schon ein Esslöffel Lebertran deckt über 300 % des Tagesbedarfs. Auch in fettem Fischfleisch und Leber ist Vitamin D in hoher Konzentration enthalten. Darüber hinaus gibt es viele angereicherte Produkte wie Getreide, Milch oder Orangensaft sowie gezielte Nahrungsergänzungsmittel.
Bei einem nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen. Der Arzt kann die richtige Dosierung verschreiben und den Therapieverlauf kontrollieren.
Wertvoll für die Haare: Fischöl
Fischöl ist eine bewährte Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D. In flüssiger Form wird empfohlen, täglich einen Esslöffel über einen Monat hinweg einzunehmen. Bereits nach kurzer Zeit berichten viele Anwender von positiven Effekten: das Haar wird glänzender, kräftiger und widerstandsfähiger. Fischöl ist auch in Kapseln oder Kaudragees erhältlich – praktisch und angenehm in der Einnahme. Nach Rücksprache mit dem Arzt kann die Anwendung mehrmals jährlich wiederholt werden.
Vitamin D von innen und außen anwenden
Ein kombinierter Ansatz – mit innerlicher Zufuhr und äußerlicher Pflege – beschleunigt die Behandlung von Haarausfall durch Vitamin-D-Mangel. Nutzen Sie dafür spezielle Haarpflegeprodukte wie Masken und Conditioner mit Vitamin D, die die Kopfhaut pflegen und die Haarstruktur stärken.
Fazit: Immer mehr positive Erfahrungen zeigen, dass Vitamin D Haarausfall stoppen kann. Vorausgesetzt, die Ursachen werden frühzeitig erkannt und gezielt behandelt.