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Haartypen: Welche Haartypen gibt es?

Welche Haartypen gibt es & wie erkennt man sie?

Mit der richtigen Pflege ist es nicht schwer, die Schönheit und Gesundheit der Haare zu erhalten – zunächst sollte jedoch der eigene Haartyp bestimmt werden. Das ist auf unterschiedliche Weise möglich: Der Haartyp hängt von vielen Faktoren ab, doch die wichtigsten sind Textur, Porosität und Struktur. Diese Eigenschaften werden bereits vor der Geburt festgelegt und sind weitgehend genetisch bedingt. Im Laufe des Lebens können sich Qualität und Zustand der Haare verändern, weshalb auch die Pflege angepasst werden sollte. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Haartypen und wie Sie die richtige Pflege für Ihren Haartyp auswählen.

Welche Haartypen gibt es

Grundsätzlich unterscheidet man vier Haupttypen: glatte, wellige, lockige Haare und sehr kleine, dichte Locken. In der Praxis ist die Einteilung jedoch deutlich vielfältiger. So können scheinbar glatte Haare leichte Wellen an den Spitzen haben, während stark gelockte Haare sich in der Sprungkraft und Struktur der Locken unterscheiden. Zusätzlich lassen sich Haare nach Dicke, Porosität und dem Zustand der Kopfhaut in trocken, fettig oder normal einteilen. Im Folgenden betrachten wir die verschiedenen Haartypen im Detail.

Nach der Textur

Haartypen
art4stock/Shutterstock.com

Glatt (Typ 1)

Glatte Haare gelten als besonders pflegeleicht: Sie lassen sich leicht kämmen und halten – je nach Dicke und Porosität – Stylings unterschiedlich gut. Dieser Haartyp wird in drei Unterkategorien eingeteilt. 1A beschreibt absolut glatte, fließende und sehr glänzende Haare. 1B steht für glatte Haare mit mittlerer Dichte, die insgesamt voluminös wirken. 1C bezeichnet glatte Haare mit kaum sichtbaren S-Wellen, die sich meist im Nacken- oder Schläfenbereich zeigen.

Wellig (Typ 2)

Wellige Haare reagieren sehr unterschiedlich auf Styling: Manche lassen sich leicht formen, andere sind deutlich widerspenstiger. Innerhalb dieses Typs gibt es mehrere Abstufungen je nach Intensität der Wellen. Typ 2A weist eine sanfte, kaum ausgeprägte Welle auf, 2B zeigt deutlichere S-Formen, während 2C klar definierte, strukturierte Wellen über die gesamte Länge aufweist.

Lockig (Typ 3)

Lockige Haare zeichnen sich meist durch sichtbares Volumen und vielfältige Stylingmöglichkeiten aus. Sie reagieren stark auf Umwelteinflüsse, insbesondere auf Luftfeuchtigkeit, und nehmen nach dem Glätten schnell wieder ihre natürliche Form an. Haartypen mit Locken dieser Kategorie reichen von locker bis sehr dicht: 3A besteht aus großen, spiralförmigen Locken, 3B aus festen, elastischen Strähnen, während 3C eine stark ausgeprägte S- oder Z-Form aufweist.

Sehr kleine Locken (Typ 4)

Sehr kleine, dichte Locken besitzen eine extrem enge Struktur, ein deutliches Lockenmuster und natürliches Volumen. Dieser Haartyp ist besonders anfällig für Trockenheit und Frizz und kann leichter brechen oder beschädigt werden. Innerhalb dieser Kategorie unterscheidet man 4A mit klar definierten, engen Locken, 4B mit stark gekräuselten, zickzackförmigen Strukturen sowie 4C mit überwiegend Z-förmigen, maximal dichten und elastischen Locken.

Nach der Porosität

Die Porosität beschreibt die Fähigkeit der Haare, Feuchtigkeit aufzunehmen und zu speichern. Aus struktureller Sicht hängt sie vom Zustand der Schuppenschicht, der sogenannten Kutikula, ab. Diese oberste Haarschicht ähnelt kleinen Plättchen, die sich im gesunden Zustand eng überlappen und die Feuchtigkeit im Haar halten. Ist die Kutikula beschädigt, öffnen sich die Schuppen – ähnlich wie bei einem Tannenzapfen – und die Schutzfunktion des Haares nimmt ab. Je nach Zustand unterscheidet man zwischen drei Porositätsstufen.

Haartypen

Niedrige Porosität

Haare mit niedriger Porosität haben eine sehr dicht anliegende Kutikula. Feuchtigkeit dringt nur langsam ein, wird dafür aber lange gespeichert. Nach dem Waschen bleiben solche Haare oft länger nass und benötigen mehr Zeit zum Trocknen. Sie wirken glatt und glänzend, können jedoch schwer erscheinen, wenn sich zu viel Wasser im Haar sammelt. Trotz ihrer dichten Struktur reagieren sie empfindlich auf überschüssige Feuchtigkeit.

Mittlere Porosität

Haare mit mittlerer Porosität gelten als besonders ausgeglichen. Die Kutikula ist leicht geöffnet, sodass Feuchtigkeit gut aufgenommen und ausreichend lange gehalten wird. Solche Haare wirken lebendig, elastisch und lassen sich gut stylen. Probleme mit extremer Trockenheit oder Überfeuchtung treten seltener auf, weshalb dieser Haartyp oft als pflegeleicht gilt.

Hohe Porosität

Bei hoher Porosität sind die Schuppenschichten angehoben oder beschädigt. Feuchtigkeit gelangt sehr schnell ins Haar, verdunstet jedoch ebenso rasch. Diese Haare wirken häufig trocken, frizzig und reagieren stark auf feuchtes Klima. Sie sind besonders sensibel gegenüber äußeren Einflüssen, verlieren schneller ihre Form und neigen aufgrund der Struktur eher zu Haarbruch.

Die Porosität kann angeboren sein oder sich im Laufe der Zeit durch chemische Behandlungen, Dauerwellen oder Färben entwickeln.

Nach der Struktur

Unter der Struktur versteht man die Dicke und den Durchmesser einzelner Haare. Sie beeinflusst, wie gut Frisuren halten und wie die Haare auf Pflegeprodukte reagieren. Die Haarstärke ist individuell und verändert sich häufig mit dem Alter: Mit zunehmendem Alter werden Haare meist feiner und kürzer. Man unterscheidet drei Strukturtypen.

Welche Haartypen gibt es

Feine Haare

Feine Haare haben einen Durchmesser von weniger als 0,05 mm. Sie besitzen eine sehr zarte Struktur und reagieren besonders empfindlich auf äußere Einflüsse. Die Kutikula ist dünner als bei mittleren oder dicken Haaren, wodurch sich die Strähnen leicht biegen und gut färben lassen. Gleichzeitig fehlt ihnen oft Volumen, sie verheddern sich schneller und verlieren beim Styling rascher ihre Form. Bei schonender Pflege können sie jedoch weich, glänzend und geschmeidig wirken.

Mittlere Haare

Mittlere Haare mit einem Durchmesser von 0,05–0,07 mm gelten als besonders ausgewogen. Sie lassen sich gut stylen und färben, bleiben dabei aber stabil und elastisch. Dieser Haartyp ist robust genug für den Alltag und gleichzeitig flexibel genug, um die gewünschte Form zu halten. Meist wirken solche Haare gesund und benötigen keinen besonderen Pflegeaufwand.

Dicke Haare

Dicke Haare mit einem Durchmesser von über 0,07 mm zeichnen sich durch einen kräftigen Haarschaft und eine dichte Kutikula aus. Sie sind widerstandsfähiger gegen mechanische Schäden, dafür aber weniger flexibel und schwerer zu färben, zu blondieren oder zu locken. Optisch wirken sie sehr dicht und voluminös, erfordern jedoch mehr Aufwand beim Styling, um Geschmeidigkeit zu erreichen.

Nach dem Typ der Kopfhaut

Man unterscheidet drei grundlegende Kopfhauttypen: normal (kombiniert), trocken und fettig. Äußere und innere Faktoren können ihren Zustand beeinflussen und damit auch das Haarbild verändern. Der grundlegende Kopfhauttyp ist jedoch genetisch festgelegt.

alle Haartypen

Normale Haare

Normale Haare gelten als gesund und glänzend. Sie sind gut mit Feuchtigkeit versorgt und neigen weder zu übermäßiger Trockenheit noch zu starker Fettigkeit. Nach dem Waschen behalten sie mehrere Tage ein gepflegtes Aussehen und lassen sich in der Regel problemlos stylen.

Fettige Haare

Fettige Haare entstehen durch eine erhöhte Aktivität der Talgdrüsen. Die Strähnen wirken schneller ungepflegt und beschwert. Sie müssen häufiger gewaschen werden, da sie sonst an Form verlieren und stumpf aussehen können. Gleichzeitig sind sie oft kräftig, neigen jedoch zu Strähnenbildung.

Trockene Haare

Trockene Haare sind das Ergebnis einer geringen Talgproduktion. Sie verlieren schnell Feuchtigkeit, werden spröde und brüchig, wirken glanzlos und weniger elastisch. Dieser Haartyp reagiert empfindlich auf äußere Einflüsse, neigt zu Spliss und benötigt intensive Pflege, um Geschmeidigkeit und Vitalität zu bewahren.

Kann man den Haartyp verändern

Der grundlegende Haartyp lässt sich nicht verändern, da er bereits vor der Geburt festgelegt wird. So hängt zum Beispiel die Anzahl und Dichte der Locken davon ab, welche genetischen Anlagen ein Kind von seinen Eltern erbt. Dennoch beeinflussen nicht nur Gene das Erscheinungsbild der Haare: Umwelt, Ernährung, UV-Strahlung und Klima spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Hohe Luftfeuchtigkeit kann Haare stärker locken, während kalte Winterluft sie austrocknen kann.

Haartypen und die richtige Pflege

Haartypen
Volodymyr TVERDOKHLIB/Shutterstock.com

Pflege für trockene Haare

Verwenden Sie feuchtigkeitsspendende Shampoos und waschen Sie die Haare nicht öfter als zwei- bis dreimal pro Woche. Nach dem Waschen empfiehlt sich ein Conditioner für trockene Haare. Bei splissanfälligen Spitzen kann zusätzlich ein Haaröl sinnvoll sein, das nicht nur in die Spitzen, sondern auch in die Längen eingearbeitet wird. Leave-in-Produkte mit langanhaltender Wirkung schützen vor Umwelteinflüssen und sorgen für intensive Feuchtigkeit und Pflege.

Pflege für fettige Haare

Für diesen Haartyp eignen sich talgregulierende Produkte sowie Volumenpflege. Ein bewährter Inhaltsstoff ist Minze, die überschüssiges Fett effektiv reduziert. Shampoos und Conditioner mit Ölen oder Silikonen sollten vermieden werden, da sie die Talgproduktion verstärken können. Haarmasken empfiehlt es sich, maximal einmal pro Woche und nur in Längen und Spitzen aufzutragen. Auch sehr heißes Föhnen kann fettige Haare begünstigen – besser ist ein kühler Luftstrom.

Pflege für normale Haare

Normale Haare benötigen weder besonders häufiges noch sehr seltenes Waschen. In der Regel reicht eine Reinigung etwa alle drei Tage. Geeignet sind Produkte mit der Kennzeichnung „für normale Haare“ oder „2-in-1“. Dieser Haartyp ist wenig anfällig für Spliss oder Haarbruch und kommt oft ohne zusätzliche Pflegeprodukte aus.

Fazit

Die Bestimmung der Haartypen ist der erste und wichtigste Schritt zu einer effektiven und bewussten Haarpflege. Textur, Porosität, Struktur und Kopfhauttyp bestimmen die individuellen Bedürfnisse der Haare und beeinflussen maßgeblich ihre Reaktion auf Pflegeprodukte, Styling und äußere Einflüsse. Wer diese Eigenschaften kennt, kann Pflege gezielt auswählen, statt zu experimentieren.

Auch wenn sich der angeborene Haartyp nicht verändern lässt, ist es möglich, Gesundheit, Elastizität und Glanz der Haare langfristig zu erhalten. Die richtige Pflege, ein schonender Umgang und die Berücksichtigung von Umweltfaktoren tragen entscheidend dazu bei.

Wer seine Haare versteht und auf ihre Bedürfnisse hört, kann ein individuelles Pflegesystem entwickeln, das die natürliche Schönheit unterstreicht und für dauerhaft gepflegte Haare im Alltag sorgt.

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